Jakob der Lügner

Autor:

Jurek Becker

Klappentext:

"Das mehrfach verfilmte Buch »gehört zu den besten Prosabüchern, die in der DDR geschrieben wurden« (FAZ). Es erzählt die Geschichte aus einem Ghetto während des Krieges. Es ist nicht eine Geschichte vom Widerstand, sondern von einem Heldentum ganz anderer Art; eine melancholisch-heitere, leise, eine kunstvoll komponierte Geschichte ist es, die ohne Phantasie und Menschlichkeit nicht denkbar wäre. Jurek Becker wurde für dieses außerordentliche Buch einer »optimistischen Tragödie« mit dem Heinrich-Mann-Preis und dem Schweizer Charles-Veillon-Preis ausgezeichnet. Jurek Becker, 1937 in Lodz geboren, wuchs im dortigen Ghetto auf und war mit seinen Eltern in den Konzentrationslagern Ravensbrück und Sachsenhausen inhaftiert. Er starb 1997.

Inhalt:

Die Geschichte beginnt mit einem Vorfall im jüdischen Gehetto, bei welchem Jakob Heym von einem Posten befohlen wird, sich im Revier der Deutschen zu melden, da er die Ausgangssperre missachtet habe. Dort erfährt er beiläufig aus einem Radio, dass die Rote Armee bereits bis kurz vor die Stadt Bezanika vorgerückt ist. Das könnte die alsbaldige Rettung der jüdischen Ghettobewohner bedeuten.
 
Als sein Arbeitskollege Mischa wegen des Hungers Kartoffeln stehlen will, versucht Jakob ihn abzuhalten, da ihm bewusst ist, dass Mischa entdeckt werden könnte. Zunächst versucht Jakob, Mischa die gute Nachricht zu erzählen, doch dieser schenkt ihm keine Aufmerksamkeit und bleibt entschlossen, die Kartoffeln zu stehlen. Im letzten Moment stoppt Jakob ihn mit der Lüge, er besäße ein Radio. Diese Lüge glaubt Mischa und er sieht vom Diebstahl der Kartoffeln ab.
 
Obwohl Jakob mit dieser Notlüge wahrscheinlich das Leben seines Freundes gerettet hat, geht er dadurch zugleich ein unabsehbares Risiko ein, denn der Besitz eines Radios ist den Juden im Ghetto bei Todesstrafe verboten. 
Mischa kann die Neuigkeit nicht für sich behalten. Schon am Vormittag verbreitet sich die Nachricht unter den Arbeitern, sodass Jakob beim Mittagessen von Kowalski, einem alten Freund, darauf angesprochen wird.
Jakob muss – was er als sehr anstrengend empfindet – immer neue Informationen über den Vormarsch der Russen erfinden. Er tut dies, weil er bemerkt, welche Wirkungen von seiner Lüge ausgehen; sie wird zum zentralen Inhalt und zur lebensbestimmenden Hoffnung der Ghettobewohner. 
Doch die Lüge um das Radio beginnt immer mehr auf Jakob zu lasten. 
Jakob wird eindringlich bewusst, wie viel von seinem Bestehen oder Versagen abhängt. Sein Gewissen motiviert ihn, weitere Lügen zu erfinden und Hoffnung zu spenden.
 
Das Ende wird hier natürlich nicht verraten.

Nur so viel: der Roman wurde 1999 mit Robin Williams in der Rolle des Jakob Heym verfilmt.

Diesen Film möchte ich mir gerne ansehen. Leider - so Wikipedia -ist die Handlung vereinfacht und das Ende leicht abgewandelt. Wie so oft bei Hollywood Verfilmungen. Schade! 

 

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