Christa und Claudia in Cinque Terre

 

Auch unsere Mütter lieben das Reisen.

 

Gemeinsam wandern sie in Cinque Terre.

Sehr schöne Fotos - unbedingt anschauen!!

 

Christa hat alles protokolliert - hier ist ihr Bericht:  

 


Chinque Terre vom 6. bis 10. Mai 2019

 

Mit Claudia

und Fischer Reisen – 17 Frauen und 4 Männer + Gerlinde als Führerin

 

6.5.19 Montag         

Flug um 8Uhr55 nach Bologna. Das bedeutet: Aufstehen um 4Uhr30 und Fahrt mit der Schnellbahn zum Flughafen. Alf begleitet mich. Claudia kommt auch und wir treffen unsere Reisegruppe von Fischer-Reisen.

 

Der Flug dauert nur 1 Stunde, die Busfahrt in unser Hotel  dann allerdings 2 Stunden.

 

Hotel Andreaneri

Via Alfredo Catalani, 56

55045 Marina di Pietrasanta LU

 

Dabei kommen wir auch bei Viareggio vorbei. Das weckt Erinnerungen an einen Campingurlaub (ich glaube 1964) mit Alf und meiner Mutter.

 

Das Zimmer gefällt uns. Die Betten können wir auseinanderschieben, damit wir uns nicht gegenseitig aufwecken. Der Ausblick ist auch schön und am späten Nachmittag scheint auch die Sonne herein. Zum Sitzen in der Sonne haben wir allerdings erst am vorletzten Tag etwas Zeit. Vor dem Abendessen machen wir gleich einen langen Strandspaziergang. Abendessen ist immer um 19Uhr30. Die Vorspeisen sind immer gut, auch die Salate und Nachspeisen. Die Hauptspeisen etwas enttäuschend. Aber wir sind ja nicht zum Essen hier.

 

7.5.19 Dienstag      

Frühstück ist immer um 7 Uhr und Abfahrt des Busses zum Ausgangspunkt einer Wanderung um 8 Uhr.

Die Fahrt nach Santa Margarita dauert ziemlich lang. 1 ½ Stunden harren wir aus. Dann fahren wir noch mit einem öffentlichen Bus nach  Portofino. Die Straßen sind für unseren Reisebus zu eng und zu kurvig. Portofino hat sich aus einem Fischerdorf in einen Nobelort verwandelt. Unsere italienische Führerin Franceska ärgert sich darüber. Diese Entwicklung lässt sich aber nicht aufhalten. Es liegt auch eine tolle Privatjacht im Hafen.

Zum Wetter möchte ich gleich am Anfang bemerken: Wir hatten, entgegen der langfristigen Wettervorhersage, unglaubliches Glück. Es war nicht so kalt, wie befürchtet und es hat nie richtig geregnet. Höchstens ein paar Spritzer vom Himmel. Es war immer richtig angenehm, auch die Sonne haben wir oft gesehen. Für die Fotos waren die wenigen Wolken sowieso optimal.

Der erste Aufstieg war etwas steil, dann aber war es eine gemütliche Wanderung (allerdings mussten wir dabei konzentriert sein),  mit schönen Ausblicken aufs Meer und in die Vegetation. Auch erschnupperten wir den wunderbaren Frühlingsduft von üppigen Sträuchern und Blumen. Das Ziel war die Benediktinerabtei San Fruttuoso aus dem 11.Jhdt. Diesen Platz erreicht man nur per Schiff oder zu Fuß. Wir stiegen von ca. 250Hm ab. Das war schon anspruchsvoll, weil steil und auf nassen Felsen. Aber unsere Gruppe war wirklich total fit. Es gab keine Bremser. Claudia und ich genehmigen uns ein Bier und Wein in einem netten Lokal oberhalb der Bucht. Lange dauert das Genießen nicht, weil bereits die Abfahrt per Schiff nach Camogli geplant ist.  

Camogli ist ein niedliches Fischerdorf ohne Schickeria. Die Häuser sind, wie überall in der Chinque Terre ockerfarben, gelblich und rötlich. Diese Farben sind notwendig, damit die Fischer bei ihrer Rückkehr vom Meer und Dämmerung das Dorf wiederfinden. Hier sehen wir auch die Bauweise der Dörfer in der Chinque Terre. Vom Meer aus gesehen ragen die Häuser 5 Stockwerke und mehr in die Höhe und bilden dabei eine Stadtmauer als Schutz vor Überfällen. Dahinter ist der steile Berg und die Eingänge in die höheren Stockwerke erfolgen vom Hang aus. Auf jeden Fall sind diese Dörfer immer ein wunderschöner Anblick, vor allem vom Meer aus.

Nach Camogli führt keine Straße hinein. Wir treffen also unseren Bus nach einer kleinen Bergaufwanderung ober halb des Orts.

 

8.5.19 Mittwoch      

Heute machen wir die klassische Chinque Terre Wanderung. Autobusfahrt nach La Spezia, Zugfahrt (hauptsächlich durch Tunnels) nach Vernazza.

Als der Tourismus in der Chinque Terre begann, gab es zwischen den 5 Dörfern jeweils Wanderwege. Von jedem Dorf hinauf über die Höhe und im nächsten Dorf wieder hinunter. Von diesen Wegen ist nur die Wanderung zwischen Monterosso al Mare und Vernazza übriggeblieben. Alle anderen Wege sind nicht mehr begehbar. Wegen Hangrutschungen und teilweise auch wegen Felsblöcken. Über Jahrhunderte haben die Bauern die Hänge durch Trockenmauern terrassiert und bepflanzbar gemacht. Vor allem mit Weinreben und Gemüse. Dabei wurden natürlich auch die Terrassen gepflegt. Diese Arbeit war sehr beschwerlich. Dann kamen die Touristen, und damit ließ sich natürlich leichter das Einkommen sichern. Die Pflege der Hänge wurde aufgegeben und die Natur schlug zurück. Inzwischen gibt es wieder Bestrebungen, diese Entwicklung rückgängig zu machen. Es hängt ja alles zusammen: Keine begehbare Natur – keine Touristen.

Es hatte die ganze Nacht geregnet und wir haben in Vernazza einige Zeit gewartet, bis die Wege etwas getrocknet waren. Die Wanderung zwischen Vernazza und Monterosso war wunderschön, aber auch anspruchsvoll. In Monterosso hatten wir für die Besichtigung Zeit. Das ist ebenfalls ein total liebreizender Ort. Claudia und ich finden ein nettes Lokal. Inzwischen haben wir alle Hunger. Auch zwei Weißweine verkosten wir.

Anschließend fahren wir mit dem Zug nach Manarola. Wir haben eine Tageskarte für den Zug. Auch diesen Ort erkunden und genießen wir.

 

Zugfahrt zurück nach La Spezia.

Auf der Busrückfahrt regnet es. Wir sitzen aber eh im Trockenen. Dieser Mittwoch war  laut Wettervorhersage der unsichereste Tag. Zum Glück war es  doch ein wunderbares Wanderwetter. Ganz kurze Zeit mussten wir unsere Regenjacken auspacken. Hat sich fast nicht ausgezahlt.

Die fünf Dörfer der Chinque Terre sind:

Monterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manarola, Riomaggiore. Alle fünf sind durch die Bahn oder per Schiff verbunden.

 

9.5.19 Donnerstag

Zuerst fahren wir wieder nach La Spezia und dann mit einem Schiff auf die Insel Palmaria. Die Insel ist so gut wie unbewohnt. Am Gipfel steht eine militärische Anlage. Bei unserer Wanderung umrunden wir die Insel und ersteigen auch den Gipfel. Dabei ergeben sich wieder wunderbare Aus- und Tiefblicke. Auch auf einen ehemaligen Marmorsteinbruch. Dabei handelt es sich um schwarzen Marmor mit „goldenen“ Einschlüssen. Nach einer Rast geht es wieder hinunter zur Schiffsanlegestelle und mit dem Schiff nach Portovenere. Dort haben wir Gelegenheit einige Einkäufe zu machen. Empfohlen wird uns Pesto, Nudeln,  Käse und andere Köstlichkeiten. Ich kaufe italienische Gewürze, Basilikumpesto und den wunderbaren Likör Limoncino, den wir bereits von unserem Barbesuch im Hotel kennen. Viel hat ja im Koffer nicht mehr Platz.

Für die Rückfahrt nach La Spezia müssen wir unbedingt das letzte Schiff erwischen. Es ist unglaublich, wieviele Menschen im Hafen auf dieses Schiff wollen. Claudia und ich haben schwere Bedenken, ob da alle Platz haben werden. Es haben alle Platz – wir bekommen sogar an Deck einen Sitzplatz.

 

10.5.19 Freitag        

Heimreise ist angesagt. Zuerst wieder Busfahrt nach Bologna (189km). Dort erwartet uns eine interessante Führung durch die Stadt. Mir gefallen am besten die vielen Arkaden in allen Variationen. Es gibt noch hölzerne aus dem Mittelalter. Zu den Geschlechtertürmen bekommen wir eine ausführlich Erklärung, wie diese damals benützt wurden. Im Inneren gibt es  eine Treppe bis ganz nach oben. An der Außenmauer dieser Türme waren hölzerne Häuschen zum Wohnen angebaut. Die Türme boten Schutz vor Angreifern. Denn, nach dem Aufstieg durch eine Türe ins Innere, wurde die Leiter eingezogen und kein Feind konnte den Turm erobern.

Nach der Führung haben Claudia und ich, das erste Mal in diesem Urlaub, ausgiebig Zeit für Gespräche. Ein Espresso ist  immer dabei. Der italienische ist ja einzigartig. Wir schlendern durch die Stadt, und kaufen lange gelagerten Parmesan. Die Lagerzeit steht auf der Packung. Die Preise unterscheiden sich je nach Länge der Lagerung.

Dann werden alle Wanderer vom Bus wieder eingesammelt und wir fahren zum Flughafen. Der Flug von einer Stunde ist wieder kurzweilig. Es folgt große Verabschiedung und alle laufen in die verschiedenen Richtungen für die weitere Heimreise.

 

Ich sitze bereits in der Schnellbahn Richtung Floridsdorf. Der Zug fährt aber nicht. Da kommt die Durchsage, dass ein Polizeieinsatz in Schwechat keine Züge durchfahren lässt. Nach der dritten derartigen Durchsage steige ich aus und nehme mir ein Taxi. Alf erwartet mich bereits auf der Straße. Diese Fahrt war natürlich sehr komfortabel. Mit €50,-- aber nicht gerade billig. Das gehört eben noch zu diesem einmaligen Urlaub.

 

Bei so einer Wanderreise kommt es mehr, als bei anderen Reisen, auf die Mitnahme der richtigen Kleidung an. Den Wetterbericht habe ich schon lange vorher beobachtet und der besagte nicht wirklich was Gutes. Kalt, windig, regnerisch mit einzelnen Sonnenstunden. Da kann man sich nur mit Zwiebelkleidung ausstatten.

Ich habe mir meine rote Nordland Wanderjacke mitgenommen, sie ist  wasserabweisend. Zusätzlich eine dünne Regenjacke. Eine Softshelljacke.  Zwei Wanderhosen, wasserdichte Wanderschuhe, normale Sportschuhe. Ein Schildkapperl, Stirnbänder für die Ohren. Auch Handschuhe und Wollmütze, das habe ich nie gebraucht. Zwei kurzärmlige Funktionsleiberl, zwei warme Fleecepullover, eine Fleecejacke.  Wanderstöcke.

 

Vor der Reise habe ich dann ausprobiert, ob alle Überkleidung in den Rucksack passt, falls es so warm wird, dass ich nur mit dem kurzärmligen Leiberl gehen kann. War auch einige Male der Fall. Das Wetter war nämlich, entgegen den Prognosen, einfach optimal. Nicht zu warm, eigentlich immer trocken (bis auf einen ganz kurzen Schauer) und auch sonnig und warm für die Pausen. Im Rucksack war auch eine Notverpflegung mit Manner Schnitten und natürlich eine Wasserflasche. Alf hat mir am Rucksack ein oranges Schuhband befestigt, mit dem konnte ich die Stöcke sichern, wenn sie im Rucksack waren. Für den Rucksack hatte ich auch noch einen Regenschutz mit und im Rucksack eine Sitzmatte.


Hier ist der Link zum Album.

 
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