2. Türkeireise von Christa und Angela 7. – 14. 3. 2012
Wir waren mit der Reiseorganisation wieder sehr zufrieden. Vor allem hatten wir dieses Mal einen sehr gut deutsch sprechenden Reiseführer (Adnan). Er war kompetent, humorvoll, und ein Philosoph. Auch erzählte er uns viel über die Lebensbedingungen in der Türkei.
Auf den Spuren der Apostel durch Kappadokien
Reise mit RSD vom 7. – 14. 3. 2012
Christa und Angela
Wir waren mit der Reiseorganisation wieder sehr zufrieden. Vor allem hatten wir dieses Mal einen sehr gut deutsch sprechenden Reiseführer (Adnan). Er war kompetent, humorvoll, und ein Philosoph. Auch erzählte er uns viel über die Lebensbedingungen in der Türkei.
07.03. Hotel Club Side Coast Hotel
Nach dem Transfer vom Flughafen Antalya ins Hotel hatten wir Zeit für einen Saunagang und genehmigten uns eine Massage. Für mich war erstaunlich, dass ich nach dieser Massage die ganze Woche keinerlei Schmerzen hatte, wie sonst nach längerem Gehen. Das war auch keine Streichelmassage, sondern sie wurde von einem Osteopathen gemacht. Hat also auch teilweise geschmerzt.
Das Bufett war, wie auch die ganze Reise hindurch, wunderbar. Wir haben uns durch alle Gemüsegerichte gekostet. An Fleisch gab es vor allem Hühnerfleisch und teilweise Fisch. Oder Rindfleisch. Besonders gemundet haben uns die kleinen Plinis mit gut gewürztem Faschierten oder auch mit Spinat.
08.03. Am Morgen hatten wir Zeit für einen Spaziergang. Vom Hotel aus konnte man das Meer zwar nicht sehen. Der Name ließ uns sicher sein, dass das Meer in der Nähe sein muss. So war es auch. Ein langer, breiter Sandstrand empfing uns und man konnte sich sehr gut vorstellen, dass hier ein Badeurlaub schön sein müsste.
Auf der Fahrt zum Schiffsausflug zeigte uns Adnan eine moderne Moschee, finanziert von verschiedenen Geschäftsleuten. Riesig, alle Wände mit Ornamenten bemalt, der ganze Raum mit Teppichen ausgelegt. Hat uns gut gefallen.
Unser Bus 377 brachte uns dann zum Fluss Manavgat zu einer Fahrt bis ins Mündungsgebiet. Angela und ich machten einen langen Strandspaziergang, kosteten den überall angebotenen frisch gepressten Granatapfelsaft (sehr gut), lagen auch kurz in der Sonne. Am Schiff gab es dann gegrillte Forelle mit gewürztem Perlweizen und Salat. Es war bewundernswert wie das Personal so viele Leute auf einmal verköstigen konnte.
09.03. Lange Fahrt (550km) ins Hotel Comeda in Mustafapasa. Hier waren wir 3 Nächte. Ein eher kleines familiäres Hotel ohne Wellnessbereich (war in Renovierung) mit teilweise orientalischem Flair.
Während dieser Reise haben wir beim Schlafen nie gefroren. Erstens hatten wir uns Fliesdecken mitgenommen und zweitens gab es immer eine Heizung. In Mustafapasa mussten wir sogar öfter das Fenster öffnen, so warm war das Zimmer.
Die Fahrt nach Mustafapasa war eigentlich, trotz der Länge, kurzweilig. Zuerst über den Pass Alacabel (1825m) durch das Taurusgebirge. Viel Schnee auf den imposanten Bergen.
In Konya besichtigten wir die alte Klosteranlage Mevlana Müzesi und lauschten dabei dem Mittagsgesang des Muezzin. Irgendwie gefällt mir das immer in der Türkei. Auch wenn der erste Ruf bereits um 5 Uhr erfolgt.
Die Landschaft auf der Weiterfahrt nach Kappadokien erinnerte mich stark an Bilder aus Nepal und Tibet. Es fehlte nur der Himalaya.
Einen Zwischenstopp machten wir noch für die Besichtigung einer unterirdischen Stadt. Laut Adnan gibt es deren sehr viele in Kappadokien, teilweise sechs Stockwerke tief. Der Eingang zu unserer lag in einem ärmlichen Dorf. Hier konnten wir sehen, wie die Türken auf dem Land hausen. Irgendwie schauen da die Häuser wie Ruinen aus. Der Tourismus ist eine wichtige Einnahmequelle zum Überleben.
10.03. Um 5 Uhr hieß es aufstehen für die Ballonfahrt über Kappadokien. Uns gefiel nicht nur die Ballonfahrt, sondern das ganze Rundherum. Schon der Startplatz war beeindruckend und das geschäftige Treiben beim Herrichten der Ballons. Angela und ich hatten es beim Einsteigen eilig, damit wir einen Randplatz ergattern konnten. Dabei haben wir aber nicht gesehen, wie unsere beiden stark übergewichtigen Damen in den Ballonkorb gehoben wurden. Man erzählte uns, dass die beiden wie Mehlsäcke über den Korbrand geschubst wurden.
In unserer Gruppe waren sehr viele übergewichtige Menschen. Sie waren aber alle aktiv, so weit es ihnen möglich war. Besonders Melana war charmant und schlagfertig. Interessanterweise waren auch 4 Mutter/Tochter Paare dabei und viele Einzelreisende, sowohl männliche als auch weibliche.
Zurück zur Ballonfahrt: Das schwebende Gefühl ist schon einmalig und die skurrilen Felsformationen von oben betrachtet sehenswert. Bei der Landung mussten wir uns hin hockerln und an Schlaufen festhalten. Wir landeten auf einem mit Schnee bedeckten Acker in der „Pampas“. Der Jeep mit Anhänger parkte sich neben den Ballonkorb, noch ein kurzer Aufstieg und mit Halteseilen wurde der Korb samt uns auf dem Anhänger abgestellt.
Dann gab es Sekt und eine Urkunde. Inzwischen beobachteten wir die Ankunft von mehreren Jeeps (es waren ja auch mehrere Ballone dort gelandet). Sie kämpften sich durch tiefen Schnee und Gatsch auf einem schmalen Forstweg zu uns. Die Damen durften in den Fahrgastraum, die Männer auf die Ladefläche und ab ging es zum Teufelsritt. Ich konnte mich nur wundern, wie die Jeeps alle ohne stecken zu bleiben diese spektakuläre Fahrt bewältigten. Der Weg war nicht nur tief verspurt , sondern war kurvig und es ging steil bergab und bergauf. Einmal mussten wir warten, bis zwei Jeeps mit Anhänger vorbeikamen. Dabei wurde zuerst der Fahrweg mit Schnee und Sand ausgebessert. In Österreich dürfte man sicher dieses Abenteuer nur angeseilt und mit Sturzhelm erleben.
Dieses Abenteuer war aber erst der Anfang vom Tag. Zuerst das Freilichtmuseum Göreme. Hier wanderten wir durch eine bizarre Landschaft. Sahen Höhlenwohnungen, Felsenkirchen, Klosteranlagen. Im Laufe des Tages besuchten wir noch mehrere Felsenstädte, wobei die Fahrten dorthin mit dem großen Bus schon teilweise aufregend waren – steil, eng, kurvig. Adnan erklärte uns, dass diese Felsenstädte noch bis in die 50er Jahre bewohnt wurden. Jetzt sind sie eben nur noch Touristenattraktionen. Obwohl wir auch eine bewohnte Felsenwohnung entdeckt haben. Der Besitzer lud uns zur Besichtigung ein. Diese Wände hatte er bereits schön geriffelt, ein Holzfenster eingebaut und eine Terrasse angelegt.
Manche Felsformationen erinnern an Zipfelmützen. Eine davon war innen ausgehöhlt und als Kaffee eingerichtet. Über eine steile Treppe gelangten wir auf die erste Ebene mit Kanonenofen und Teppichsitzplätzen. Zuerst aber stiegen wir über vier steile Eisenleitern im Innern von einer Ebene zur nächsten bis in den Gipfel. Dieser kleine Raum war total mit Teppichen ausgepolstert. Es waren lauter nette Leute unserer Gruppe mit und wir hatten eine mords Hetz. Der Apfeltee wurde uns nicht nachgebracht, diesen genossen wir dann auf der ersten Ebene. „Zipfeltee im Zipfelkaffee“.
Den Abschluss dieses ereignisreichen Tages bildete das Gebet bzw. Tanz der Derwische. Wir durften bei dieser Zeremonie zusehen. Musik auf ausgefallenen Instrumenten begleitete das Gebet der Derwische, sie wanderten dabei am Turban des Mevlana vorbei, vor dem sie sich auf eine ganz bestimmte Art verbeugten. Dann begann der rituelle Tanz. Zuerst mit langsamen Drehungen, die schneller wurden, dabei öffneten sie die Arme nach oben und streckten sie aus, der Kopf auf eine Seite geneigt. Es symbolisiert die Erde, die sich ellipsenförmig um die Sonne bewegt, die Derwische drehen sich und der auf die Seite geneigte Kopf stellt die Erdachse dar.
Angela und ich haben genau die Fußbewegung beobachtet. Es ist eine auf dem linken Fuß durchgeführte Linksdrehung, der rechte Fuß kreuzt vorne ein, daraus entsteht eine volle Drehung oder sogar eine Doppeldrehung um die eigene Achse. Es erinnerte ein bisschen an den Links-Fleckerlwalzer :>)
Wunderbar zum Anschauen. Aber ich machte mir schon darüber Gedanken, wie eine solche Tradition entstehen konnte. Die Ausführung ist auch total respektvoll und ernst und scheint diesen Suficen sehr wichtig zu sein.
11.03. Dieser Tag diente dem Geschäft. Angela und ich sind schon sehr versiert bei den Besuchen der Teppich- Schmuck- und Lederfabriken. Bei der Teppichshow darf man kein auffallendes Interesse zeigen, auf keinen Fall einen Teppich näher betrachten, sonst wird man dann den auf einen angesetzten Verkäufer nicht mehr los. Wir gingen aufs WC und fragten dann sofort nach dem Ausgang, der uns auch widerstandslos gezeigt wurde. So machten wir es dann auch in der Schmuck- und Lederfabrik. Einige von unserer Gruppe haben aber sehr wohl eingekauft.
Sehr interessant war dann auch noch das Mönchstal (Pasatal) mit den morchelähnlichen Felsformationen.
Vom Hotelfenster aus sahen wir bereits den Ort Mustafapasa, den haben wir auch besucht. Hatten allerdings vor allem den Eindruck von Felsenlöchern und Ruinen, statt Häusern. Ich denke, das wird im Laufe der Zeit alles wieder aufgebaut. Die Anfänge dazu konnte man bereits sehen. Hier wohnten bis zu ihrer Vertreibung vor allem Griechen. Man braucht viel Fantasie, wenn man die alten griechischen Häuser erkennen will.
Der Abschluss dieses Tages war dann noch der obligate Türkische Abend mit Volkstänzen und Bauchtänzerin. Die Getränke waren frei, aber der Rotwein nicht zum Trinken. Der Weißwein war gut. Angela und ich haben beschlossen, dass wir die nächsten Türkischen Abende, sollte es solche geben, auslassen werden.
12.03. Lange Fahrt ins Hotel Seher Nähe Antalya.
Unterwegs ein Besuch in zwei Karawansereien. Sie entstanden entlang der Seidenstraße. Neben einer war auch noch ein schöner runder Vulkansee.
Es ist ein Riesenhotel mit 5 Sternen. Lage direkt am Meer – wunderbar. Allerdings hat es hier stark geregnet und wir verbrachten die Zeit bis zum Abendessen in der Sauna und dem Schwimmbad.
Angela und ich gehen, wie üblich, nackt in die Sauna – und da sitzen lauter Leute mit Badeanzug. Da wurden wir aufgeklärt, dass hier Badekleidung in der Sauna üblich ist bzw. sogar verlangt wird. Damit haben wir auf das Saunavergnügen verzichtet. Wir sind eben schamlos.
13.03. Zuerst werden wir durch eine Schmuckfabrik geschleust. Leider können wir uns von den wunderschönen Sachen nichts anschauen, weil das sofort einen Verkäufer aktiviert und den wird man dann nicht mehr los. So benützen wir wieder unsere bewährte Taktik, fragen nach dem Ausgang und werden auch anstandslos hinaus begleitet. Ebenso am Nachmittag in der Lederfabrik. Dort ist der Ausgang schmäler wie eine normale Türe und wird links und rechts bewacht. Beim Hinausbegleiten müssen wir noch durch einen Raum mit weiterer Lederware. Augen zu und durch. Irgendwie sind die Preise auch nicht seriös. Es werden uns unglaubliche Preisabzüge erzählt. Uns ist Handeln sowieso suspekt.
Die Ausgrabungen in Perge besuchten wir auch noch. Dort waren wir bereits im vorigen Herbst. Diese Ausgrabungen sind aber immer wieder interessant.
Beim Basarbesuch regnet es dann ziemlich stark.
Das Hotel Ring mitten in der Stadt Antalya kennen wir bereits.
14.03. Aufstehen um 1 Uhr, Frühstück um 1Uhr30, Bustransfer zum Flughafen, Abflug 5Uhr15. Es gießt in Strömen, dann sind wir über den Wolken und genießen den Sonnenaufgang.
Herbert holt uns in Wien ab, das ist immer sehr angenehm.
Flug + Hotels + Busfahrten + Reiseführer € 149,--
Alle Eintritte + Abendessen € 129,--
Mittagessen + zusätzliche Ausflüge € 99,-- € 377,--
Massage + Einkäufe + Getränke € 135,--
Ballonfahrt € 150,--
€ 662,--
Fotos (Bild anklicken für Diaschau):
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